Allgemein
bekannt und beliebt sind Yagiantennen als Richtantennen. Nachteilig sind die
starken Nebenzipfel im Strahlungsdiagramm und die Wetterabhängigkeit
besonders auf 70cm.
Horizontale Strahlungskeule
Die Grundbauform einer Log.Periodic Antenne enthält zwei parallele Antennenträger
die Strahlerelemente tragen. Beide Antennenebenen sind gleich aufgebaut, jedoch
um 180Grad verdreht übereinander montiert. Die beiden Boomrohre sind
hinten elektrisch mit einer Montageschelle mit dem Mast verbunden und kurzgeschlossen.
Dabei kann man sich das Prinzip einiger über eine Paralleldrahtleitung
verbundener Dipole vorstellen. Jede Frequenz sucht sich das passende Dipol
zur Abstrahlung. Die Elemente dahinter wirken als Reflektor, die kürzeren
Elemente davor wirken als Direktoren und tragen zum Gewinn bei.
Die hinteren, längsten Elemente müssen daher etwas länger sein
als ein Dipol für die niedrigste Betriebsfrequenz und die kürzesten
Elemente orientieren sich an der höchsten Betriebsfrequenz (genaue Formeln
siehe Rothammel Antennenbuch). Dabei nimmt der Abstand der einzelnen Elemente
nach vorne hin ab (spacefactor) und ist abhängig vom gewünschten
Gewinn.
Ein Dilemma ist der Zusammenhang zwischen Boomlänge und Gewinn, bzw.
Frequenzbereich. Nur ca. 3-4 Elemente sind aktiv an der Strahlung beteiligt
(aktives Zentrum). Die anderen Elemente warten sozusagen auf ihren Einsatz
auf anderen Frequenzen. Die Antenne muss also länger sein um mehr Gewinn
(max 12dbd) oder größeren Frequenzbereich zu bieten. Einen Ausweg
bietet die DUALBAND-LOG.PERIODIC nach DL9HCG, Günther Lindemann.
Dabei wird eine Antenne mit Elementlängen für das 144Mhz Band designed,
sodass alle Elemente strahlen, aber die Elementabständen für 430-440Mhz
ausgelegt. Die Antenne wird auf 70cm als Oberwellenstrahler betrieben, wobei
wieder alle Elemente an der Strahlung beteiligt sind (145x3=435 Mhz). Das
Resultat ist eine breitbandige Duobandantenne mit nahezu gleichhohem Gewinn
(ca. 10,9dbd) und gutem SWR auf beiden Bändern. Die Speisung erfolgt
über ein einziges 50Ohm Koaxkabel (Aircell) und die Boomlänge beträgt
nur ca. 100cm!
Die Dimensionierung kann nach den Abmessungen in der Tabelle1 erfolgen oder
mittels Software errechnet werden (dowload unter http://ww.adl303.oevsv.at/download)
Bemessung
einer 9 Element Duoband LogPer für 142-147Mhz und 426-441Mhz
Gewinn 8,5dbd auf 144Mhz und 10,9dbd auf 433Mhz, SWR 1,2:1
Element
|
Länge*
cm |
Abstände
cm
|
Boomlänge
gesamt
cm
|
Element
1
|
53,0
|
0
|
0
|
Element
2
|
50,9
|
12,3
|
12,3
|
Element
3
|
48,9
|
12,1
|
24,3
|
Element
4
|
46,9
|
11,9
|
36,2
|
Element
5
|
45,0
|
11,7
|
47,9
|
Element
6
|
43,2
|
11,5
|
59,5
|
Element
7
|
41,5
|
11,4
|
70,8
|
Element
8
|
39,8
|
11,2
|
82,0
|
Element
9
|
38,2
|
11,0
|
93,0
|
Der
Nachbau kann mit einfachen Mitteln und ohne Präzision erfolgen, weil
die Längen nicht so kritisch wie bei Yagiantennen sind. Bewährt
haben sich 15-20mm Aluvierkantrohre als Boom und 4-6mm Alustäbe aus dem
Baumarkt. Als Abstandshalter können Kunststoffplättchen dienen.
A= Boom-Abstandhalter aus Epoxy-Platinenmaterial, eine Seite mit Langloch
zur Einstellung des SWR
B= "Kalter Boom", durch den das Speisekabel geführt
wird. Der Außenleiter (Schirmung) ist an ihm angeschlossen.
C= Speisekabel-Anschluss, siehe Detailansicht unten
Praktische Aufbauhinweise:
Es sind zwei gleiche Antennenblätter herzustellen, die im Abstand von
ca. 5-9mm (SWR-Meter) nebeneinander umgekehrt und voneinander isoliert angeordnet
werden. Die Booms werden aus 15-20mm Alu Vierkantrohr so abgesägt, dass
das kürzeste und das längste Element fest montierbar ist. Damit
das Koaxialkabel noch gut durch den "kalten" Boom passt, bohrt man
die Löcher an der Seitenwand etwas nach oben verschoben. Die Elemente
können laut Tabelle abgelängt werden und dabei muss man noch die
Breite der halben Boomstärke hinzurechnen, wenn man die Elemente durch
beide Seitenwände durchstecken will. Für Montage mittels Schraubgewinde
und Muttern sind eventuell noch 2mm hinzu zu rechnen. Ausreichende Festigkeit
erreicht man jedoch schon durch Bohren von etwas zu kleinen Löchern mittels
Ständerbohrmaschine und Hineintreiben der Elemente. Dazu kann man den
Boom etwas warm machen. Das Kabel wird von hinten in den Boom geschoben und
vorne nahe den beiden kürzesten Elementen mit Schrauben angeschlossen
(siehe Bild oben). Diese Art der Speisung stellt eine Lecherleitung dar und
dient der Symetrierung und Anpassung der Fußpunktimpedanz.
Die Masthalterung kann am "kalten Boom" oder am hinteren Ende für
Vormastmontage erfolgen. Der Abstand zum Mast soll dabei etwas größer
sein als der letze Elementabstand.
Genauere Details entnehmen Sie bitte den Bildern.
Für Fragen und Anregungen bin ich unter oe3mzc@oevsv.at
erreichbar.
Michael
Praxisbericht
Als Reaktion auf den Artikel in QSP 5/2002 erhielt ich einen Erfahrungsbericht
von der Orststelle Lienz, ADL 708 mit Bildern und praktischen Aufbauhinweisen:
Bei der Montage am Mast sollte der Mast auch gleich noch als zusätzlicher
Reflektor wirken. Das tut er besonders dann, wenn man die Antenne nicht ganz
oben montiert und der Abstand von Metallmast zu letztem Element etwas größer
ist, als der Abstand der beiden letzten Elemente zueinander.
Nachbauantenne: Ortsstelle Lienz-ADL708
MHz
|
144,0
|
144,5
|
145,0
|
145,5
|
146,0
|
430,0
|
43,01
|
432,0
|
43,0
|
434,0
|
435,0
|
436,0
|
437,0
|
438,0
|
439,0
|
440,0
|
SWR
|
1,3
|
1,4
|
1,5
|
1,5
|
1,5
|
1,5
|
1,3
|
1,2
|
1,0
|
1,0
|
1,1
|
1,3
|
1,5
|
1,8
|
1,9
|
2,0
|
Boomabstand
bei 20x20 Boomrohr = 10mm
(SWR-Einstellung über Abstandsänderung)
Abstandhalter: Lexan 5mm UV-resistent
Das SWR ist noch besser, wenn die beiden Boomrohre hinten an der Befestigungsschelle
kurzgeschlossen sind. Den Abstand der Boomrohre kann man mit einem Langloch
im Plexiglasstreifen einstellbar machen.
Wetterschutz: Polysobutylen Band, Anschlüsse krimpen und löten.
Zum Gewindeschneiden neues Schneidwerkzeug verwenden. Schmieren mit Petroleum.
Die Antenne hat gute Strahlungseigenschaften. Zusammenbau ohne Probleme.
Nachbau:
ÖVSV - Ortsstelle Lienz - ADL 708
OE7EST - Erwin
OE7OPJ - Peter in Lienz - oe7opj@aon.at
Viel
Spaß beim Herausquetschen des letzten db Gewinnes -hi!
de OE3MZC
Michael Zwingl
oe3mzc@oevsv.at
Nachbau
durch Kord, DF5PW und Andreas,
DF1PAW
Andreas Weller,
DF1PAW
www.df1paw.de